Diagnostik

Erregernachweis in Zecken

Zecken können eine Vielzahl von Infektionskrankheiten übertragen und stellen somit eine erhebliche Infektionsquelle für den Menschen dar.  Zu den bedeutendsten, durch Zecken übertragenen Infektionskrankheiten in Deutschland zählen zum einen die Borreliose, eine durch Bakterien hervorgerufene Infektion, zum anderen die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), die durch Flaviviren verursacht wird. Zu den weiteren, eher selten beobachteten übertragenen Erkrankungen zählen die humane granulozytäre Anaplasmose, die Babesiose und verschiedene Rickettsiosen.

Einzelnachweis: Borrelien

Die Borreliose wird durch eine Infektion mit dem Bakterium Borrelia burgdorferi verursacht. Dabei können verschiedene Organsysteme, wie z.B. die Haut, das Nervengewebe, die Gelenke oder das Herz involviert sein. Auch längere Zeit nach der Übertragung können Borrelien zu Spätfolgen wie Gelenkbeschwerden oder Schäden des zentralen Nervensystems führen.

Die Borreliose ist in Europa die mit Abstand häufigste durch Zecken übertragene Krankheit. Eine Infektionsgefährdung ist in allen Teilen Deutschlands gegeben, wobei die Rate der infizierten Zecken von Region zu Region stark schwankt.

In unserem Labor bieten wir Ihnen die Untersuchung von Zecken auf Borrelien an.

Kombinationstest: Erreger in Zecken

In unserem Labor bieten wir ebenfalls die Untersuchung eines erweiterten Erregerspektrums in Zecken mit Hilfe eines sogenannten Multiplex-Verfahrens an. Folgende Erreger können dabei in einer einzigen PCR gleichzeitig untersucht werden:

FSME-verursachende Flaviviren
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine durch Zecken übertragene Virusinfektion, bei der es zu einer akuten Hirnhautentzündung (Meningitis) mit Gehirnentzündung (Enzephalitis) kommen kann. Eine aktive Immunisierung durch die FSME-Schutzimpfung ist möglich und kann einer Infektion vorbeugen. Zecken, die das FSME Virus übertragen, kommen in vielen europäischen Ländern sowie in Russland und Asien vor. Die Endemiegebiete in Deutschland liegen vor allem in Baden-Württemberg, in Bayern, im südlichen Hessen, im südöstlichen Thüringen und in Sachsen. Eine aktuelle Karte der FSME-Risikogebiete wird jährlich vom Robert-Koch-Institut bekannt gegeben.
Borrelia burgdorferi
Die Borreliose wird durch eine Infektion mit dem Bakterium Borrelia burgdorferi verursacht. Dabei können verschiedene Organsysteme, wie z.B. die Haut, das Nervengewebe, die Gelenke oder das Herz involviert sein. Auch längere Zeit nach der Übertragung können Borrelien zu Spätfolgen wie Gelenkbeschwerden oder Schäden des zentralen Nervensystems führen. Die Borreliose ist in Europa die mit Abstand häufigste durch Zecken übertragene Krankheit. Eine Infektionsgefährdung ist in allen Teilen Deutschlands gegeben, wobei die Rate der infizierten Zecken von Region zu Region stark schwankt.
Borrelia miyamotoi
Das Bakterium Borrelia miyamotoi wird von den gleichen Zeckenarten übertragen, wie Borrelia burgdorfferi und ist Verursacher des sogenannten Rückfallfiebers. Dieser Erreger konnte in zahlreichen europäischen Ländern, in Russland, in den USA sowie in Japan in Zecken nachgewiesen werden. Eine Infektion führt nach ca. 14 Tagen zu unspezifischen Grippe-ähnlichen Symptomen mit Fieber, Schüttelfrost und Kopfschmerzen, sowie Gelenkschmerzen und Abgeschlagenheit.
Anaplasma phagocytophilum
Bei Anaplasma phagocytophilum handelt es sich um ein durch Zecken übertragenes Bakterium, das beim Menschen eine fieberhafte Erkrankung, die humane granulozytäre Anaplasmose, verursacht. Auch Tiere wie Hunde, Katzen, Pferde und Wiederkäuer können infiziert werden. Der Erreger ist weltweit verbreitet und wird durch verschiedene Schildzecken auf den Wirt übertragen.
Rickettsien
Rickettsien sind Bakterien, die sich in Zecken, Flöhen, Milben und Läusen finden und diese als Überträger nutzen. Sie sind Verursacher der sogenannten Rickettsiosen, deren typische Anzeichen Fieber, starke Kopfschmerzen, ein spezifischer Ausschlag sowie ein allgemeines Krankheitsgefühl sind.
Erlichien
Erlichien sind Bakterien, die zur Familie der Rickettsien gehören. Sie werden meist durch Schildzecken übertragen und sind beim Menschen Verursacher der humanen granulozytären Erlichiose, einer parasitären Infektionserkrankung. Zu den Wirtstieren gehören Hunde, Rinder, Schafe, Ziegen, Nagetiere und Rehwild. Beim Menschen befallen Erlichien bestimmte Zellen des Immunsystems (Monozyten und Granulozyten), was zu akuten oder chronischen Krankheitssymptomen wie Fieber, Schüttelfrost, Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen, aber auch zu Leber- und Nierenfunktionsstörungen führen kann.
Coxiella burnetii
Coxiella burnetii ist ein durch Zecken übertragenes Bakterium, dass Erreger des sogenannten Q-Fiebers ist. Das Hauptreservoir für dieses Bakterium bilden Hauswiederkäuer (Schafe, Ziegen, Rinder). In Deutschland treten Humaninfektionen eher selten auf. Etwa ein bis drei Wochen nach der Infektion können klinische Beschwerden wie Fieber, Gliederschmerzen und Schüttelfrost, starke Kopfschmerzen, Schweißausbrüche, trockener Husten und allgemeine Abgeschlagenheit auftreten.
Babesien
Babesien sind infektiöse Einzeller (Protozoen), die in roten Blutkörperchen leben und diese letztlich zerstören. Sie werden von Schildzecken übertragen und verursachen die sogenannte Babesiose. Die Babesiose kommt häufig bei Tieren vor, während sie beim Menschen eher unüblich ist. Infiziert sich ein Mensch mit Babesien, treten die ersten Symptome für gewöhnlich 7 bis 14 Tage nach einem Zekckenbiss auf. Dabei kann es zu Fieber, Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie ellgemeine Erschöpfung kommen. Bei gesunden Menschen klingen die Symptome in der Regel nach ca. einer Woche ab.
Bartonella
Bartonella sind parasitisch innerhalb der Wirtszelle (meist rote Blutkörperchen) lebende Bakterien, die über Tiere und Insekten, wie Zecken, übertragen werden. Eine Infektion mit Bartonella kann eine Vielzahl an Erkrankungen, die als Bartonellosen bezeichnet werden, hervorrufen. Dazu gehören unter anderem die Katzenkratzkrankheit, das Oroya-Fieber sowie das Fünftagefieber.